ARGENTINIEN   6.12.2023 - 16.12.2023   Fortsetzung Uruguay

Campo del Cielo/Meteoriten - Presidencia Roque Sáenz Peña - Bella Vista - Federacíon/ARGENTINIEN   11.12. - 16.12.2023

Nachts hat es schön abgekühlt, wir haben allerdings auch die 2 kleinen Zusatz-Ventilatoren in Betrieb genommen, ca. 10km Erdstrasse bis zur asphaltierten 98 (das hätten wir gestern haben können🙁), ein langes, ruppiges Stück (Löcher und schlechte Flicken), Sonnenblumen-Felder, bei Mennoniten am Strassenrand kaufen wir einen Käse (sicher 500g schwer), bald erreichen wir Sáenz Peña, natürlich Siesta bis mind. 17 Uhr, Lavanderias haben geschlossen, aber endlich können wir einkaufen im ChangoMâs, danach zum Complejo Club Democrático español, ein grosses Areal: Fussballfeld, Pferde- und Hühner-Stall, Pferde-Therapie, grosse Pool-Anlage, Kiosk, Golfplatz, Volleyball, Padel-Tennis, ganz viele Grillstellen und Bäume, wir schätzen den Schatten, es ist gegen 40°, viele Fliegen plagen uns, draussen essen ist unmöglich, aber nach dem Znacht in der Dunkelheit sind sie weg und wir können den SchluBe draussen geniessen.

Wir sind 2 Tage hier, gestern und heute (ganz normale Arbeitstage!) bevölkert sich die Pool-Anlage mit vielen Kindern und einige Familien kommen zum grillieren, am Abend sind alle wieder weg und Ruhe kehrt ein (die übliche Bum-Bum-Musik darf natürlich nicht fehlen, wir stehen zum Glück weit entfernt von den Riesen-Boxen), Besuch von Miriam, Gabriel und Franco, sie wohnen in Sáenz Peña, sprechen englisch und sind vom GeCo begeistert, ein paar Leuchtkäfer sind unterwegs, die 5cm grossen Zikaden erschrecken uns: sie fliegen zur Lampe auf dem Tisch und geben ganz komische, laute Geräusche von sich.

Uns ist es zu heiss, wir verschieben den Besuch bei Lukas in Corrientes und den PN Ibéra auf nächstes Jahr, bei diesen Temperaturen sehe man auch nicht so viele Tiere, wir wollen ziemlich zügig nach Uruguay, wo es 10-15° kühler ist und das Paraiso Suiza liegt direkt am Strand.

Ausgerechnet diesen Morgen heftiger Gewitter-Regen, Geni ist geduscht bis wir abfahrbereit sind, die 16 ist schmal mit tiefen Spurrinnen, riesig die Brücke über den Rio Paraná, auf der 27 durch Sumpfgebiet, wir sehen 1 Jabiru, viele Störche, Rosalöffler, Reiher, Ibisse u.ä., es wachsen Zitrus-Früchte, Papaya, Avocados, Beeren, in Bella Vista schüttet es nochmals, wir stehen im Camping Municipal Cruz de los Milagros, hübsch, Mücken, ruhig, ungepflegt wie überall.

Weiter durch Sumpfgebiet, dazu 2 Tage heftiger Regen und überall steht das Wasser recht hoch, ganz übel: Abfall, Altmetall, Strässli zu Häusern und Farmen im Wasser, Kühe und Pferde bis zum Bauch, nach Mercedes, hier wäre ein Besuch bei Gauchito Gil geplant gewesen, aber das Sanctuario wird neu gebaut, die provisorischen Häuschen/Verkaufsstände stehen im nassen Lehm,  viele Eucalyptus-Bäume, riesige Plantagen von Zitrusfrüchten, am Strassenrand viele Verkaufs-Stände, alle verkaufen Orangen, Mandarinen, Zitronen, Honig, wir kaufen einen Sack Orangen bei Don José, dazu bekommen wir gratis nochmals halb so viel, zu viel für uns, jetzt pressen wir unseren täglichen Jus jeden Morgen frisch, in Federacíon stehen wir beim Camping El Sirirí direkt am Rio Uruguay, der Platz ist voll gesogen mit Wasser, wir können nur auf dem Strässli stehen, viele Mücken (natürlich), sehr ruhig, ein Riesen-Zufall: nach uns treffen 2 Bucher DURO ebenfalls mit GR-Nummer ein! es sind Max, sein Bruder Martin und Ewald, Max und Ewald haben wir Anfang 2018 2x auf der Baja getroffen, seit 1 Monat sind sie wieder unterwegs.

Leider ist das Internet nicht wie gewünscht, ob es für Homepage-Fotos reicht? Immerhin kann Geni den Match SG-ZH hören.

Coquimbo/CHILE - Las Flores/ARGENTINIEN - La Rioja - Fernandez - Campo del Cielo/Meteoriten   6.12. - 10.12.2023

Durch La Serena und auf der 41 durch das fruchtbare Valle de Elqui, Kartoffeln werden geerntet, Hinter Vicuña (Kafi-Halt) wird das Tal enger, auf jedem möglichen Blätz und bis 1540m hinauf werden Reben und Obstbäume gepflanzt, meistens mit Sonnen-/Windschutz eingepackt, traurig daneben die verlassenen/verfallenen Häuser und verwahrlosten Plantagen, ca. 80km vor der Grenze ist der Chile-Zoll auf 2090m, wir sind die einzigen und in max. 10Min. ist alles erledigt, es wird eng, nur gerade der Rio La Laguna und die Strasse haben Platz, bald ist die super gute, asphaltierte Strasse zu Ende, die Schotterstrasse ist aber auch sehr gut ausgebaut, kurz vor uns ist ein Grader am Werk, speziell schön die Embalse/Reservoir La Laguna und die riesigen farbigen Berge, bereits auf 4390m passt es dem GeCo nicht mehr:  "Motor kontrollieren lassen", mit 20kmh geht es weiter, ab 4500m ist es zu steil, mit der Untersetzung und nur noch 9kmh erreichen wir den Paso Agua Negra 4753m.

Nach der Grenze in Argentinien auf der 150 hinunter, auch die sehr gut ausgebaut, leider ist von den berühmten Eisfeldern nicht mehr viel zu sehen, aber immerhin etwas, gemäss Tafeln auf beiden Seiten des Berges ist ein Tunnel geplant (wie lange stehen die schon und  kann es noch dauern?), auch hier durch farbige Berge und enge Schlucht einem Bach entlang und schliesslich wieder auf Asphalt, auf der ganzen Fahrt begegnen uns nur ca. 20 Autos, ungeplant erreichen wir heute schon den Argentinien-Zoll, hier dauert es länger: ein Computer-Problem! Weil Argentinien keinen Stempel in den Pass macht, sondern nur einen Computer-Eintrag heisst es warten, nach ca. 2Std. geht es plötzlich schnell, das TIP für den GeCo ist zuerst fertig, dann die Migracion, fehlt nur noch die Früchte-/Gemüse-Kontrolle: 3 Männer sind dafür da, 1 bleibt draussen, 1 schaut kurz unter die Matratze, der Dritte nimmt es so genau wie niemand zuvor, das Meiste ist "gut versorgt", aber trotzdem beklagen wir den Verlust von 6 Eiern (Gemüse? Frucht?), die "Zückerli" 1 dürre Zitrone und 1/2 Zwiebel darf er gerne mitnehmen, wir fahren dann noch bis Las Flores, bei der YPF wollen wir auftanken, aber es gibt nichts, erst morgen Nachmittag, wir bleiben über Nacht hier.

Auf der 150 geht es weiter, erst ruppig mit Flicken, hübsch der Stausee Cuesta del Viento und die von Wind und Regen speziell geformten Felsen, durch die Schlucht des Rio Jáchal, schmale Strasse mit vielen unübersichtlichen engen Kurven (das Posthorn und auch die Hupe kommen oft zum Einsatz), in San José de Jáchal fahren wir die YPF an und drehen gleich wieder um: Tanksäulen abgesperrt, lange Auto-Kolonne, 1 Tanklaster füllt Treibstoff ein (immerhin etwas), beim Orts-Ende hat es eine Axion, hier können wir problemlos Diesel volltanken, Geni überlegt sich wieder, die beiden Reserve-Kanister zu füllen (bis jetzt haben wir sie noch nie gebraucht), Pampa mit grünen Büschen, wieder einmal Pferde, Kühe, Ziegen und Schafe, riesige Plantagen von Olivenbäumen, nach Patquia sind wir auf der 38, in La Rioja 1. Halt bei Vea, aber vor den Kassen hat es so lange Schlangen, dass ich direkt umdrehe, bei kleinen Läden kaufen wir Eier, Melone (super fein), Gancía und Tonic, das reicht für's Erste, danach etwas umständlich zum Eco Parque Yacampis, mehrere Einheimische grillieren/essen, laufen Runden oder fitten an den Geräten, mit der Dämmerung beginnt das lauteste Zikaden-Konzert bis es dunkel ist (sie haben sich kürzlich gehäutet, viele "Häutungshemden" hängen an Ästen und liegen unter den Bäumen), wir sind die einzigen Camper, die Señora öffnet für uns das Behinderten-Baño (ziemlich sauber, Dusche heiss), Geni grilliert ein "geschmuggeltes" Chile-Fleisch, wunderbar zartes, saftiges, geschmackvolles Entrañita (Zwerchfell, Skirt-Steak).

Geni liest von geplanten Demonstrationen und Strassenblockaden wegen der Einführung des neuen Präsidenten am Sonntag, wir tendieren dazu, so schnell wie möglich durch Argentinien zu kommen und es in Uruguay gemütlicher zu nehmen, morgen bleiben wir noch hier, dann sehen wir weiter.

Bei der Orts-Ausfahrt kaufen wir Früchte/Gemüse am Strassenrand, die ganze Familie ist da, Vater und 2 Kinder zmörgeled, Mutter und grösste Tochter arbeiten, sie haben eher 2.-klassiges Angebot (überreif, lampig), auf der 38 durch kleine Orte, wieder grosse Olivenbaum-Plantagen, mehrere Polizei-Kontrollen nur mit den Fragen woher? wohin? das ganze Tal ist grün bis zu den Berg-Kuppen hinauf, in San Fernando del Valle de Catamarca (furchtbar diese langen Orts-Namen, man sagt aber nur Catamarca oder San Miguel für S.M. de Tucuman, so gibt es noch viele Beispiele)  3 Einkaufs-Versuche, Vea, ChangoMâs und Carrefour: überall zu viele Leute im Laden und an den Kassen, wir ziehen unverrichteter Dinge ab und werden vom Vorrat leben, Samstag-Mittag ist evtl. nicht die ideale Einkaufs-Zeit.

Auffallend viele Töffli (125, max. 250ccm, Fahrer und Beifahrer mit Gepäck, Zelt und Leuchtwesten) und es werden immer mehr, gruppen-weise trifft man sich bei Restaurants, Tankstellen, Kiosken, Marien-Statuen und Grillstellen, fast überall hinterlassen sie eine Riesen-Sauerei, in schönen Kürvli über die Questa de Portezuelo, dichter grüner Wald wie in der Toscana, von oben sehen wir in's nächste grosse Tal mit grossen Feldern, in La Viña kommen wir auf die 64, hier decken wir uns bei einer der wenigen Tankstellen mit Wasser und Bier ein, auch auf dieser Strecke imer noch extrem viele Töffli, heute haben wir auf der Teerstrasse den 1. Stein eingefangen und schon wieder ein Näggi in der neuen Scheibe, in Fernandez bleiben wir bei der YPF, essen Znacht im Full (das Resto La Tusca nebenan ist erst 20:30 bis 1Uhr offen), leider gibt es keine Hamburger, wir entscheiden uns für Milanesa Napoli: paniertes Schnitzel mit Tomaten-Sauce und Käse über alles - gewöhnungs-bedürftig (erinnert uns an das canadische Nationalgericht: Poutine - WÄCK!), WC/Dusche eine der saubersten überhaupt.

Wir staunen wieviele LKWs hier parkiert sind, ausser dem Regen in der Nacht haben wir nichts gehört, am Morgen ist alles wieder trocken, Geni organisiert einen feinen Zmorge: Café con Leche und Medialunas, dazu ein Joghurt, weiter geht es auf der 89, grosse Getreidefelder, alte Stoppeln und bereits umgepflügte Äcker, bei Quimili führt uns Frau Garmin auf die 116, bald einmal die 1. Überraschung nach El Colorado: 30km Erdstrasse mit zum Teil tiefsten Furchen und 2-3 gefährlichen Stellen, zum Glück ist es trocken, sonst hätten wir eine Rutschbahn und umgedreht, 2. Überraschung: die Koordinaten sind falsch, wir erreichen einen Ort Campo del Cielo, aber nicht das mit den Meteoriten, das ist noch ein rechtes Stück weit weg, im Ort fragen wir eine Señora und ihre 2 Söhne, später noch Landarbeiter, die zeichnen uns eine Skizze, so erreichen wir die Meteoriten nach ca. 3Std. Irrfahrt auf Feldwegen.

Das Museum ist geschlossen, obwohl ca. 20 Leute im Park sind, keine Ranger, aber (nette) Hunde, WC unbrauchbar, eine Zumutung für die Besucher ohne Privat-WC, grüne Sittiche haben ihre grossen Nester in "unserem" Baum und streiten pausenlos, den Meteoriten-Rundgang absolvieren wir zusammen mit winzigen, fast unsichtbaren Stechmücken, in der Nacht sind wir alleine.

ARGENTINIEN   2.11.2023 - 19.11.2023   Fortsetzung Chile

San Antonio de los Cobres - Purmamarca - Humahuaca - Jama/ARGENTINIEN   12.11. - 19.11.2023

Auf der alten Ruta 40 (jetzt 79, sie soll besser sein als die neue) im Tal dem Rio San Antonio de los Cobres entlang, es beginnt mit üblem Wellblech und bleibt auch so, bisher die schlimmste Strasse von allen, eine grosse und weit verstreute Lama-Herde mit der Hirtin, einige Kühe, Esel und einsame Häuser/Höfe, sonst gibt es nicht viel zu sehen in dieser gelb/braunen Wüste, ausser bevor wir auf die 52 kommen, glitzern weiss die Salinas Grandes del Noroeste, für die 80km brauchen wir 6Std., max. 30kmh, auf dem Asphalt wieder Pneu aufpumpen und die ruhige Fahrt auf der Ebene von 3500m geniessen, dann geht es hinauf zum Pass Altos del Morado mit 4170m und über die Cuesta de Lipán (super ausgebaute Pass-Strasse) hinunter nach Purmamarca auf 2300m, hier stehen wir im Estacionamiento vom Club Atletico Santa Rosa (nur ein Parkplatz, aber bewacht, OK), Dusche/WC wären vorhanden, sehen aber nicht sehr brauchbar aus, Joko der Bewacher will erst ARS 4000, vom iOverlander wissen wir, dass es bisher 3000 gekostet hat, er ist damit zufrieden, auch nachts noch warm, so viele Fenster offen wie schon lange nicht mehr.

In der Nacht trifft noch ein argentinischer Van ein, sie sind von Peru, Bolivien, Chile auf dem Heimweg nach Santa Fé, grosse Wäsche, sie bleiben, bis die trocken ist.

Wir laufen den Paseo de los 7 Colorados, ein Rundweg am Fusse des Berges der 7 Farben und durch das Dorf und dessen Fussgänger-Zone, hier ist alles voll mit Händlern, sehr farbig, aber alle verkaufen das gleiche.

Weiter auf der 9 und durch die Quebrada de Humahuaca/Schlucht mit farbigen Bergen, dem Rio Grande de Jujuy entlang, der hat sogar Wasser, es ist grün und Reben, Mais, Salate, Gemüse wachsen, ein grosses Projekt: die stillgelegte Bahnlinie bis Humahuaca wird renoviert, im Humahuaca Halt beim Tourist Office an der 9, Eduardo beantwortet alle unsere Fragen, wir buchen eine Jeep-Tour zum Hornocal/14-Farben-Berg für morgen, dann das Bachbett hoch zum Camping La Carolina (Leandro nett, sauber, gepflegt).

Wir laufen ca. 15Min. in den Ort, es ist Siesta, viele Restaurants sind geschlossen, wir essen im Aisito (Hippy-mässig, gut, leider kein Poulet für Geni, aber die besten Empanadas hier), recht viele Touristen sind unterwegs, der Bäcker Rico Pan öffnet um 18Uhr, ca. 10 Leute warten bis 18:20 und es gibt nur Brötli, sonst nichts.

Um 10:30 holt uns Bartholomeo mit dem Hilux ab, auf ca. 30km geht es bis 4350m hinauf zum Cerro el Hornocal, wir sind so froh, fahren wir nicht selber, die Strasse ist nicht soo schlecht, aber Wellblech/Bachbett, wir wären den ganzen Tag unterwegs, der Auflug lohnt sich, grandios die Aussicht auf die verschieden farbigen Berge.

Zurück auf dem Camping treffen wir Jeannine & Tino aus der CH (Hilux Camper von Campertravel.CL/Chile), heute sind einige Camper und Zeltler da, nette Nachbarn Eli & Daniel (von Salta, mit grossem Zelt), sie träumen von einem Camper wie der GeCo, für Argentinier ist er unerschwinglich (1 Camper kostet soviel wie 3 normale Häuschen), hier finden auch Anlässe mit kleinen Kindern, Grösseren und (Geburtstags-)Feste statt, dafür hat es einen Quincho/grosser Pavillon mit Parrillas, Tischen, Bänken, die Lautstärke der Musik hält sich immer im Rahmen und wenn es dunkel ist, verschwinden alle.

Wir bleiben einige Tage, gehen nochmals essen im Pinocho (feines Poulet, Pommes, Gemüse) und La Tuna, werken am GeCo und an der Homepage, laufen in's Dorf (trotz Einkauf, Wäsche, Hitze und Höhe (2900m) haben wir noch nie ein Taxi genommen), warten um 12Uhr beim Cabildo auf das Erscheinen von San Francisco Solano, steigen hoch zum Monumento a la Independencia/Denkmal für die Unabhängigkeit (es verherrlicht den indianischen Teil zur Erringung der Unabhängigkeit, und dieser Bevölkerungs-Teil gehört heute zu den absolut Ärmsten!), nehmen Kafi im La Casona (fein, grosse Kuchenstücke Apfel und Schokolade nehmen wir mit zum Dessert am Abend), Humahuaca und der Camping gefallen uns.

Am letzten Abend stehen 5 Camper da, davon 3 Schweizer und 3 Bimobil! Maria & Walter (Sprinter/Bimobil CH-SG), Karin & Sam (Land Cruiser CH/D).

Sonntag, 19.11. und 2. Runde der Präsidentschafts-Wahlen: Massa oder Milei, wir sind gespannt wer siegt und welche Auswirkungen das hat, auch auf dem Rückweg sehr schöne Strecke nach Purmamarca und über die Cuesta Lipán, neben vielen Touristen-Bussen und -Vans auch Motorräder und LKWs, aber nach Salinas Grandes sind wir fast alleine auf der 52 unterwegs, Salare und immer wieder Lamas und Vicuñas auf der Strasse, mit Posthorn geht's manchmal etwas schneller, die Standard-Hupe ist defekt, wir haben viele Flach-Sicherungen dabei, aber so kleine nicht, schon gar kein 15i! Riesige Hochebenen umgeben von farbigen Bergen, wir kommen bis Jama (4000m) und stehen bei der YPF.

Das Warmwasser funktioniert: wegen der Höhe nicht boosten (machen wir automatisch), sondern nur Eco.

Belén - El Peñon - Antofagasta de la Sierra - Salar de Pocitos - San Antonio de los Cobres   8.11. - 11.11.2023

Um 7Uhr Tagwach (nebenan wird schon betoniert), die Dichtung ist trocken und zuviel Öl ist nicht drin, es läuft nur ganz wenig aus, also beruhigend, Rückfrage in der Schweiz, ob wir so den Circuito Puna (über 1000km Schotterstrasse, über 4000m Höhe) fahren können oder direkter zu Iveco müssen, ergibt, dass wir noch die Antriebswelle kontrollieren (die ist OK) und Dichtung und Öl im Auge behalten müssen, bei der Shell tanken wir auf und kaufen für alle Fälle 2 Liter Gear Oil 80W90.

Wieder eine ganz schöne Strecke durch die Quebrada de Belén und dem Rio Belén entlang, beim Abzweiger El Eje entscheiden wir uns definitiv für die Puna-Route, auf der 36 und 43 nach Villa Vil und El Peñon, dazwischen ca. 30km Baustellen mit den üblichen rupigen Desvios/Umleitungen, der Zmittags-Bananen-Halt fällt wegen Bremsen-Überfall kurz aus.

Auf der Cuesta de Randolfo kommen wir auf 3225m hinauf, Kafi-Halt ohne lästige Viecher, Sand-Dünen, unten in’s Valle de El Bolsón, Vicuñas, Schafe, Ziegen, Kühe, Berge mit wunderschönen Farben wechseln sich ab, höchster Punkt für uns heute 4030m, nicht viel Verkehr, meistens Pickups von Minen, wenig PW, Mondlandschaften mit wechselnden Farben.

Vor El Peñon Empfang durch Guardaparque/Ranger, wir werden erfasst und erfahren, dass man definitiv bei den Pomez nicht mehr übernachten kann, also stehen wir hier beim Centro Cultural/Punto Digital (trotzdem kein Internet) auf 3390m, uns geht es gut damit, nehmen aber trotzdem einen Coca-Tee, nebenan wird in einem grossen Anhänger gwärchet, es wird geschweisst, gehämmert und gefräst, diese Fähigkeiten werden bei den Minen gebraucht.

Überraschend können wir zum Zmorge doch CH-Radio empfangen, kurz hinter El Peñon beginnen die 30km ripio zum Campo de Piedra Pómez/Bimsstein-Feld (riesig), Strasse sehr ruppig aber OK, mit 10-25kmh fahren wir über Wellblech, Sand, Schotter, anstrengend für Mann und Maschine, das Campo ist spektakulär, wir fühlen uns wie auf dem Mars, zurück auf der 43 Kafi-Halt und Geni pumpt die Pneus wieder auf für die Teerstrasse, Vulkane, interessant: die Strasse wurde den Lavafeldern entlang gebaut, hübsch die Laguna de Antofagasta, in Antofagasta de la Sierra finden wir erst keinen Platz, bleiben dann aber doch in der Nähe der Plaza, bei Schule, Sport-Halle und Fussball-Platz, immer mal kommt jemand vorbei zum Gucken, auch die Polizei (beruhigend).

In der Nacht trifft noch ein grosser Miet-Camper (Cinzia) ein, der ist aber am Morgen früh schon wieder weg, im Dorf treffen wir nochmals Lukas und Bruder (1. Begegnung in Villa Unión), wir hätten gerne Diesel aufgefüllt, aber gestern hatten beide Tankstellen kein Combustible, heute hat sich ein YPF-Tankwagen zum Auffüllen bereit gemacht - das kann dauern, wir müssen nicht warten, wegen der Dichtung entscheiden wir uns für die Weiterfahrt auf der einfacheren Route 43, zum Start übelstes Wellblech, wird aber besser, 10-45kmh, nach jedem Hügel kommen wir in ein anderes Tal mit Bergen in verschiedenen Farben und Formen, rote Felsen wie die chinesische Mauer, viele Vicuñas, Salare, Lagunen.

Wie überall in dieser Gegend wird auch beim Salar de Hombre Muerto/Salzsee Toter Mann Lithium abgebaut, die 43 führt durch ein Container-Dorf hindurch, das im Entstehen ist, und ganz am Rand über den Salzsee (die richtige Strasse darüber ist gesperrt), hier beginnt der schönste Teil der heutigen Strecke (bis 60kmh), dunkle Regenwolken verfolgen uns den ganzen Tag, ein paar Tropfen erwischen uns am Nachmittag, einige Esel, ein Fuchs überquert die Strasse.

In Salar de Pocitos fragen wir beim Kontroll-Posten für Minen-Transporte, Anibal ist sehr nett (spricht auch etwas deutsch, englisch, französisch), er ist begeistert vom GeCo und wegen Kühlschrank und Dusche flippt er fast aus, er besucht uns später nochmals und bringt das Passwort für’s Internet, wir können sogar die Tagesschau sehen, sein Kollege hat Nachtdienst, ist also ein sicherer Platz (man könnte auch die WC benützen).

Wir haben ein Warmwasser-Problem: wenn wir nicht am Strom sind und mit Gas heisses Wasser machen wollen, geht nichts, Fehlermeldung E517H, wir müssen dem nachgehen.

Herzliche Verabschiedung von Anibal, weiter auf der 27, breit und am Anfang gut, ein Stück wird sogar neu gemacht, aber bald wieder Wellblech, hinauf zum Paso Alto Chorrillo 4560m, Strasse recht gut, schmal, manchmal enge Kurven ohne Sicht, unten kommen wir wieder einmal auf die Ruta 40 und werden sooo enttäuscht, man fährt tatsächlich im Bachbett, für die 13km zum Viadukt brauchen wir fast 1Std.

Für die mühsame Anreise werden wir entschädigt: unterwartet sehen wir den Tren a las Nubes/Zug in die Wolken unterwegs und auf dem Viaducto La Polverilla, wenn wir das geplant hätten, hätte es sicher nicht geklappt.

Auf dem Rückweg nehmen wir einen jungen Mann mit, er ist mit dem Töff unterwegs und das Benzin ausgegangen, in San Antonio de los Cobres haben wir das gleiche Ziel: Tankstelle, er bekommt sein Benzin und wir 100 Liter Diesel.

Wir stehen beim Mercado Artesanal, stocken dort unseren Vorrat an Coca-Tee und -Caramel auf, wir fragen beim Tourist-Büro nach der Strecke und melden, dass wir hier übernachten, im Ort haben wir das wichtigste zum Einkaufen gefunden, wir essen bei einem der kleinen Restis im Mercado (Eintopf und Kotelett), Geni backt ein Brot.

Mendoza - Caucete - PN Talampaya - Chilecito - Belén   2.11. - 7.11.2023

Von unseren Nachbarn können wir uns nicht verabschieden, sie sind noch nicht wach (9:30), in der Stadt hat der Sturm grösseren Schaden angerichtet als oben beim Camping: Kabel herunter gerissen, Äste liegen am Boden und hängen auch noch in den Bäumen (wie lange?), ein Baum über einem Hausdach, die Hausbesitzer räumen alle Äste an den Strassenrand, die Strassen werden so immer schmaler, die Ruta 40 wird auf grosser Länge neu gemacht, wegen der Bauarbeiten viele ruppige Abschnitte, die Strecke 34 und 142 bis Encón kennen wir schon, fruchtbar, grosse Felder werden vorbereitet und bepflanzt, Knoblauch wird geerntet, alles von Hand: ausrupfen, trocknen lassen, Erde entfernen, bündeln, auf Lastwagen laden, nachher Pampa und Sand und Dünen, um San Juan herum Reben, Mandeln, Oliven, Zitrusfrüchte.

Auf der 141 bis Vallecito, hier besuchen wir das Oratorio de la Difunta Correa/O. der entschlafenen Correa (www.de.wikipedia.org/wiki/Difunta_Correa), seit Jahren sehen wir an den Strassen die ihr gewidmeten Schreine (die mit den vielen Wasserflaschen), hier soll sie gestorben sein, interessant die vielen Häuschen, Plaketten, rote Bändel etc. die da zum Dank für alles mögliche deponiert werden, wir fahren noch Richtung San Juan bis Caucete zum Einkaufen für die nächsten Tage und übernachten gleich bei der Policia.

Nach 2 kühlen Tagen endlich wieder wolkenlos, Sonne und warm, bei allen Polizei-, Militär- und Fitosanitario-Kontrollen werden wir durchgewunken oder es interessiert sich gar niemand, Ziegen und Pferde (was fressen die?), ein Fuchs überquert vor uns die Strasse, die 510 ist eine Chilbi-Strasse: unzählige Badén/Wasserfurten und Kurven, am Fusse der Sierra de Valle Fertíl entlang, Kakteen und Ginster, die Orte sind wie ausgestorben aber gepflegt, auf der 76 zum PN Talampaya, die Camping-Anmeldung ist etwas chaotisch und schwierig, einen Platz zu finden (nur etwa 5 Camper-Plätze, uneben, sandig, der Rest ist für Zelte), Tickets für eine Tour können wir erst morgen ab 8:00 kaufen.

Unsere Wohnwagen-Nachbarn und wir stehen um 8:00 vor verschlossener Türe, die Männer sind da, können/wollen aber noch nicht arbeiten, der PC wird erst gestartet, nachdem die Türe geöffnet ist und die Leute anstehen, danach geht es aber überraschend schnell, wir bekommen wie gewünscht Tickets für die 9Uhr-Tour zum Cañon de Talampaya und die lohnt sich, die Informationen der Guia sind sehr interessant, während gut 3Std. fahren wir grösstenteils in einem Flussbett, sehen Petroglyphen, senkrechte rote Felswände, spezielle rote Felsformationen, Oase von Algarrobos/Johannisbrot.

Einmal essen wir im Restaurant, kleines Angebot, unsere Eintöpfe von Rind und Zicklein sind OK, nettes Paar aus Frankreich mit grossem Ford-WoMo ist hier, jeden Abend Wind, im Windschatten geniessen wir den Sundowner mit schönstem Sonnenuntergang und jede Nacht schönster Sternenhimmel, hier sehen wir doch einige Tiere: Füchse, Mäuse, Kühe, Hühner mit Haube, Maras/Pampashasen, lustige Kaninchen-Eulen haben ihre Höhle gleich in der Nähe.

Gemütlicher Sonntag-Zmorge mit Ei/Aromat, weiter auf der 76 bis Villa Unión, beim Tanken bei der YPF treffen wir Lukas (Corrientes) und seinen Bruder (CH), Lukas werden wir aufsuchen, er kennt schönere Möglichkeiten Esteros del Iberá zu besuchen, hier treffen wir wieder auf die Ruta 40, auf 32km in schönen Kurven durch rote Fels-Formationen durch die Cuesta de Miranda auf 2040müM hinauf, auf der anderen Seite dem Rio Miranda entlang, viele blühende Kakteen, 500m hinunter in's grosse grüne Tal bis Chilecito, die nette Señora bei der Tourist-Info beantwortet unsere Fragen und organisiert, dass wir unsere Wäsche heute Sonntag abgeben und morgen Mittag abholen können, das ist Service! Danach zum Camping Inti Huasy (San Miguel), wir wollen nur 1 Nacht bleiben, deshalb stehen wir beim Eingang, nette Leute (u.a. Jorge, Jimena spricht englisch), sehr spezielle Einrichtung, Hippy-mässig.

Wir bleiben auch am Montag hier, Geni wechselt die Räder von vorne nach hinten (mehr Profil), ich mache Büro, hier gibt es feines Kastenbrot mit Rinde, Bier in Literflaschen (ideal für die sehr heissen Tage wie heute) und Räucherstäbe (keine -stäbli) Lavendel, Palo Santo, Pitanga, Sandal und Cocos-Vanille (riechen alle sehr fein).

Nach Chilecito noch etwas Reben und Felder, dann wieder Pampa, ein grosses Tal zwischen Sierra de Famatina (Cerro Belgrano 6251m mit Schnee) und Sierra Velasco, heute soll es 38° werden, seit langem wieder einmal die Air Condition während der Fahrt eingeschaltet.

Halt in San Blas bei YPF, kein Kafi, ich mache mich auf die Suche, ein herziges älteres Paar empfiehlt das Petty’s, die Señora spricht italienisch, der Señor war letztes Jahr in Genf, unterdessen sieht sich Geni den GeCo an und sieht, dass unten hinten alles von Öl verspritzt und der Simmerung vom Getriebe nass von Öl ist! Schlechte Erinnerungen kommen auf, unsere Kontakte in der Schweiz können uns beruhigen: zu viel Öl? Den Stand kontrollieren, der richtige Imbus-Schlüssel fehlt, wegen Siesta können wir uns den erst heute Abend besorgen, Lüftung funktioniert? Schlauch kontrollieren, abmontieren, durchblasen, er ist verstopft, mit Druckluft ausblasen und wieder montieren, wir fahren weiter und kontrollieren bei jedem Halt, der Simmering bleibt trocken.

In Belén finden wir bei der 4. Ferreteria den richtigen Imbus-Schlüssel, wir stehen bei Casa de Campo Nini, mit Hilfe von 2 Frauen mit 2 Besen passt der GeCo unter einer Lämpli-Kette hindurch auf’s Wiesli, Dusche im Zimmer Nr. 11, heisser Sandsturm, Geni putzt beim Getriebe, morgen kontrolliert er das Öl wenn es abgekühlt ist.