Albardón/San Juan - Parque Nacional El Leoncito - Mendoza - El Challao/Mendoza/Argentina - Adliswil/Schweiz   11.11. - 28.11.2019

Montag und der 11.11., da denken wir doch an die Fasnacht und dass es zu Hause recht kalt sein wird, heute geht's weiter, aber nicht direkt nach Mendoza, sondern mit einem kleinen Umweg von 1 Tag zum Parque Nacional El Leoncito (kleiner Löwe), nach dem Auftanken leckt der Tank wieder, tropft wie ein Sieb, wir dürfen nicht mehr voll-tanken oder dann müssen wir es nochmals kontrollieren lassen, auf der RN40 am riesigen Autodromo Villicum vorbei und in die Wüste, auf den RN436 und 149 kommen wir fast unbemerkt auf 2000müM hinauf, kreuzen ein Oldtimer-Ralley (Volvo, Saab, Citroën, Audi u.a.) und kommen durch schönste Landschaft, dem Rio San Juan entlang auf bester Strasse, farbige Felsen, grün am Fluss, Gebäude-Ruinen, ein Schwatz mit einem CH-Paar, Ziegen, Pferde, kein Mensch, ein langes Stück Piste im Flussbett, die neue Strasse ist im Bau, Früchte-Kontrolle vor Calingasta, einen grossen Apfel müssen wir essen, die Kiwi interessieren nicht, auf dem Camping im P.N. El Leoncito treffen wir 2 Overlander an (Marie & Édouard und ein F-Paar mit Peugeot-Van), Park und Camping sind gratis, wir müssen uns nur bei den Rangern einschreiben, man warnt uns vor dem Puma,  wahnsinnig viele Fliegen, dunkle Wolken und schliesslich ein wenig Regen, wir sind auf 2300müM, RVs können nur auf dem Parkplatz stehen, leider nicht bei den Feuerstellen, Tischen/Bänken, Dusche nur KALT-Wasser, leider auch nur wenig Sterne, aber nur schon die Fahrt hierher durch diese einmalige Gegend hat sich gelohnt.

Wolkenloser Himmel, Sonne, nach dem Zmorge (im GeCo) ist es schon wieder warm (auch die Fliegen treffen wieder ein), wir fahren noch hoch zum Observatorium und laufen ein Stück, herrlicher Ausblick über die Pampa und auf Schnee-/Eis-Gipfel, zurück auf der RN149 werden wir von 4 Gendarmen empfange: Drogen-Kontrolle, die ist recht gründlich, aber es kann niemals alles kontrolliert werden, ein paar Kilometer nochmals ein Halt: Autopapier-Kontrolle, ist schnell erledigt, weiter durch die Pampa (Baumlose Ebene, nur kniehohe Gräser und kleine Büsche, in der Ferne tauchen immer wieder weisse Berg-Gipfel auf, an der Provinz-Grenze zu Mendoza erwartet uns ein Wüsten-Fuchs (leider haben wir gar nichts für ihn) und als Überraschung ein langes Stück Piste, Wellblech, aber gut zu fahren, der Grader ist an der Arbeit, die ganze Ebene ist auf 2000müM, auch hier begegnen uns immer wieder Schreine für Gauchito Gil und Difunta Correa, vor Uspallata kommen wir auf die RN7, ein geschäftiges Städtli an der Strasse nach Chile mit vielen Block-Häusern/-Cabañas, in einem Lädeli macht uns die Mamacita je ein Käse- und Mortadella-Brötli, nebenan kaufen wir Getränke, die Kreditkarte ist kompliziert, wir bezahlen erstmals mit US-Dollars, in Mendoza fahren wir zu Toyota wegen Kupplung, Bremse und Service, sie erfassen unsere Daten, Gewicht und Höhe sind kein Problem, bis es um den Termin geht, da reden die vom Service Desk mit dem Mechaniker, da stellt sich heraus, dass sie hier nicht eingerichtet sind, sie vermitteln uns Toyo Vera in La Heras, scheinen kompetente Leute und eine gute Werkstatt zu sein, der GeCo bleibt gleich dort, wir packen wieder einmal und ziehen in's Hotel Aconcagua im Zentrum, zum späten Znacht laufen wir ein paar Blocks zum La Lucia, grosser Grill, sehr feines Fleisch, viel zu viel, den Rest nehmen wir mit und geben ihn auf dem Rückweg zum Hotel einem Paar im Park.

Wir erledigen ein paar Mails, dann fahren wir mit dem Taxi (spindeldürrer Fahrer, gibt viel Gas, zum Glück hat er gute Bremsen) zu Toyo Vera, aus dem GeCo holen wir noch ein paar Sachen, man arbeitet daran, sieht gut aus, neben Fernando ist auch sein Vater Enrique da, Viviana im Büro freut sich über unseren Besuch, mit dem dürren Fahrer zur Plaza Independencia und kurz darauf sind wir mit dem Doppeldecker-Bus auf Stadtrundfahrt, sehr gefährlich tiefe, lange Äste, die in's Gesicht klatschen können, wir fahren durch interessante Gegenden, aber auch uninteressante, wir laufen in der Umgebung der Plaza, nehmen Bier und Schinken-/Käse-Toasts in der Fussgänger-Zone, wir melden uns bei DHL und avisieren unsere Sendung, lange Siesta im Hotel, ganz spätes Znacht gleich um die Ecke im El Ceibo, feiner Gravlax, grosser Salat, Fleisch mit Rösti!

Als erstes nach dem Zmorge (kein spezielles, aber feines Buffet, das Rührei total luftig) wieder zu Toyo Vera, es sieht immer noch gut aus, Fernando ist nett und erklärt uns viel, bei Bremsen und Kupplung wird einiges ersetzt, es ist höchste Zeit, wir erfahren, dass der GeCo morgen Freitag schon fertig ist :-) und dass wir in bar bezahlen müssen :-(, also müssen wir uns einen Packen Pesos besorgen, vom Taxi lassen wir uns zurück fahren in die Fussgänger-Zone, wir wollen etwas shoppen, finden aber gar nichts, bei Don Otto nehmen wir Bier und Picada (nicht gut), bei DHL holen wir unsere Sendung ab, für die Siesta zurück in's Hotel, zum Znacht sind wir wieder im La Lucia (ganz fein), es ist erst Donnerstag, aber es hat merklich mehr Leute unterwegs als die Tage zuvor, vom Zimmer haben wir Blick auf eine Dach-Terrasse, die für den Abend her gerichtet wird, wir fürchten, es wird eine laute Nacht - wir täuschen uns, nette Musik und nicht lauf.

Freitag: nach dem Zmorge laufen wir zu verschiedenen Banken, nirgends bekommen wir Bar-Geld, das gibt es nur aus dem Automaten, da ist aber der Betrag pro Tag beschränkt, wir fahren ohne Pesos zu Toyo Vera, der GeCo ist tatsächlich fertig, wir versuchen unsere Schulden mit einer Überweisung zu begleichen, auch das ist unmöglich, also bleibt nur noch die Kreditkarte mit entsprechenden Spesen! wir sind happy, dass es so geklappt hat und machen uns auf den Weg zum Camping Suizo, unterwegs bei Walmart Grosseinkauf, auf dem Platz stehen nur 2 Camper, einer davon ist der von Theresa & Pierre (sie treffen wir immer mal wieder), später treffen laufend mehr Leute ein, 2 Camper, 1 Moto BMW (Sepp/CH-LU) und Einheimische mit Zelten (langes Weekend, am Montag ist Día de la Soberanía Nacional/Tag der nationalen Souveränität), zum Apéro sitzen wir mit Theresa zusammen (Pierre ist beim Zahni), es wird spät, deshalb Menu-Änderung: spysle mit Salat anstatt Rösti.

Samstag: am Morgen ist es recht düster unter den Bäumen, wir schlafen lange, werkeln etwas, leider kann man hier nicht mehr waschen :-((, wäre ideal gewesen, wir suchen uns dann eine Lavandería, für Handwäsche haben wir keine Zeit, der Platz füllt sich noch mehr, funktioniert aber alles problemlos, auch keine laute Musik, nette Leute, auch aus Chile und Brasilien, kaum angekommen wird ein Feuer gemacht, dann das Zelt aufgestellt, wir haben wieder einmal ein Gas-Problem, wenigstens funktioniert die kleine Flamme, es gibt Rösti mit Salat.

Sonntag: gemütlicher Brunch, Geni schaut in Bücher/Karten und geht einkaufen, ich putze wieder einmal das Bad und aktualisiere die Homepage (mit Fotos!)

Etliche Reaktionen haben uns erreicht, dass die Homepage seit einiger Zeit nicht mehr aktualisiert wird, das hat einen ganz speziellen Grund:

Am Dienstag 19.11. wird bei Geni im Hospital Central in Mendoza anhand eines CTs ein Hirn-Tumor festgestellt, der den Abfluss der Hirnflüssigkeit verstopft, in einer ersten Not-Operation am gleichen Abend wird ein Abfluss-Ventil (Shunt) eingesetzt (Ärzte sehr professionell, englisch-sprechend, Pflege-Personal nett, machen ihr Möglichstes, wenn sie da sind, Infrastruktur veraltet), aber ausser einem MRI (das findet aus Termin-Gründen um Mitternacht statt!) ist die ganze Behandlung kostenlos!

Mit der Versicherung (Allianz/STA Travel) wird der Rückflug organisiert, Karin & Lars besuchen uns, ihnen können wir viel von Küche und Vorrat mitgeben, ich packe 4 Koffer und Taschen, am 28.11. fliegen wir ab Mendoza zur weiteren Behandlung in die Schweiz, am 29.11. holt uns Walo am Morgen früh in Kloten ab und chauffiert uns nach Adliswil, wo wir bei Gaby & Peti für die nächste Zeit zu Hause sind (in unserer alten Wohnung), der GeCo wird von "unserem" Taxi-Chauffeur Osvaldo zuverlässig nach Montevideo/Uruguay zum Paraiso Suizo (www.paraisosuizo.com) überführt, wo er bei Silvia & Heinz gut untergebracht wird, spätestens in 1 Jahr wollen wir unsere Reise dort fortsetzen.

Gancedo - Termas de Rio Hondo - La Rioja - Parque Provincial Ischigualasto - Albardón/San Juan   1.11. - 11.11.2019

Trotz schlechtem Internet können wir Schwägerin Jacqueline anrufen und zum Geburtstag gratulieren, bei Schwester Erika klappt es leider nicht, von der RN89 zweigen wir bald ab auf die Piste zum Campo del Cielo, hier ging vor 6'000 Jahren ein Meteoriten-Regen nieder, tonnen-schwere Meteoriten und Krater sind zu besichtigen (https://de.wikipedia.org/wiki/Campo_del_Cielo), schade sind wir nicht gestern Abend noch hierher gefahren, es wäre eine ruhigere Nacht gewesen (grosse Wiese, Bäume, Grillstellen), bei Taboada treffen wir wieder auf eine Eisenbahn-Strecke (nicht mehr in Betrieb) und auf die RN34, in Santiago del Estero einkaufen, zum Camping im Parque Aguirre kommen wir nicht, wir müssten durch eine Unterführung, die ist aber nur 3m hoch (wir sind 3.20m!), wir kurven eine Weile auf den Einbahn-Strassen durch die Umgebung und geben schliesslich auf (der Camping wäre auch nur für 1 Nacht (laut, komische Leute), wir fahren weiter auf der RN9 bis Termas de Rio Hondo, wir stehen beim Camping Del Rio, eigentlich ein schöner Platz, direkt am Rio Dulce, sauber aber wie überall verlottert auch hier alles, Geni grilliert, wir werden von 3 Hunden bewacht, die sich so den Rest des zähen Fleisches verdienen (im Restaurant ist "Bife de Chorizo" butterzart, vom Supermarkt aber zäh!), trotz Wochenende hat es nur wenige Camper hier, alles Einheimische, in der Nacht kurvt immer wieder kurz ein Auto vorbei mit wahnsinnig lauter Musik.

Ruhetag, am Morgen heiss, ich bringe die Wäsche zur Lavanderia 2 Blocks weiter, leider ist das Internet nicht brauchbar, trotz immer wieder stüpfen ändert sich nichts, zum Glück funktioniert der Hotspot und die Homepage ist heute aktualisiert (ja ich weiss, die Fotos fehlen noch), am Nachmittag dunkle Wolken und Wind, alles ist voll feinem Sand! am Nachmittag immer wieder Regen, wir haben keine Lust, ein Restaurant zu suchen, es gibt (endlich!) wieder einmal Spaghetti, abwaschen und duschen mit Thermal-Wasser, die 3 Pools in einem Plastic-Haus sind nicht brauchbar, heiss aber schmutzig, auch in der Nacht immer wieder Regen, deshalb ist es wohl draussen auch ruhiger, es tönt nach einer Open Air Disco, die bei längerem Regen Ruhe gibt.

Sonntag und ein richtiger Regentag, wir bleiben trotzdem hier, weil wir Büro-mässig noch einiges erledigen wollen und unsere Conosur-Versicherung abgelaufen ist, Claudia in El Bolsón hat uns Ende Oktober die Verlängerung offeriert, wir haben nicht reagiert, weil wir nicht gechecked haben, dass der November so nah ist, soo blöd, das passiert uns hoffentlich nicht mehr, aufwachen bei 16°, wir lesen und dösen lange, Heizung, nach dem Zmorge laufen wir in die Stadt, sehr traurig, auch hier verkommt vieles, geschlossene Hotels, keine Leute, aber bei der Banco Nacional bekommen wir Pesos, es sind keine anderen Camper mehr da, Regen.

Von der Conosur-Versicherung haben wir noch keinen Bericht, heute geht es trotzdem weiter, auf der RP308 grossräumig um den Stausee herum, wir kurven durch La Madrid, kaufen im Supermercado Asia (sind wirklich Asiaten), in der Panaderia Rita und am Gemüsestand ein, wir hoffen auf ein grilliertes Poulet, finden aber keines, grosse Gebilde aus Stecken fallen auf, offen nach allen Seiten, wir tippen auf Tabak-Trockung, das bestätigt sich bald, die Tabak-Pflanzen auf den grossen Feldern sind noch klein, ab Juan Bautista Alberdi fahren wir auf der RN38 nach Süden und gleich wieder einmal in netten Kurven auf grüne Berge hinauf (1100müM) und wieder hinunter in's Tal, zwischen den 2 Bergzügen sehr trocken, Büsche, kurze Bäume, Ziegen, bei der Tankstelle hält ein Velofahrer aus Genf an, um uns Grüezi zu sagen (so nett!), Olivenbäume bis zum Horizont, eine Farm heisst Údine (mit Italien-Stiefel), für unsere Verhältnisse spät erreichen wir La Rioja, einkaufen im kleinen Supermarkt Vea, unser Gluscht auf ein Poulet wird auch hier nicht gestillt, wir campieren beim Aguila Blanca (Cabañas mit wenigen Camper-Plätzen), nett, sauber (ausser der Pool), ruhig, steile Auffahrt, Nachricht von Claudia: sie konnte die Conosur-Versicherung im letzten Moment noch verlängern, super Service! (www.abgefahren.info).

Dunkle Wolken, kühl, eigentlich wollten wir nochmals zum Vea, haben dann aber knusprige Baguette beim Beck und frische Sorrentinos (eine Art Ravioli, ganz feine Füllung) bei UNO Experiencia en Pastas (den Laden haben wir per Zufall auf Google Maps entdeckt, als wir dort um die Ecke gebogen sind), ab hier Regen, nicht stark, aber ungemütlich, wir verlassen die RN38, auf der RN150 geht es weiter, neben dem "Heiligen" Gauchito Gil gibt es auch noch die "Heilige" Difunta Correa (entschlafene Correa), sie ist in der Wüste verdurstet, ihr Baby hat Dank Muttermilch überlebt, am Strassenrand findet man immer wieder kleine Altare mit Wasserflaschen als Opfergabe (https://de.wikipedia.org/wiki/Difunta_Correa), dem Parque Provincial El Chiflon entlang mit ganz speziellen Fels-Formationen, kurz vor 15 Uhr treffen wir beim Parque Provincial Ischigualasto ein, als letzte stellen wir uns in die Kolonne von 2 Motos, 10 Autos und 2 LKW (D), um 15 Uhr geht es los, im Konvoi fahren wir während gut 3 Std. durch eine Mondlandschaft mit ungewöhnlichen Sandstein-Formationen, Kugeln und färbigen Hügeln/Felsen, hier wurden die ältesten Saurier-Skelette der Welt gefunden, an verschiedenen Punkten informieren uns Guides (sp/en), sehr interessant, dieser Ausflug hat sich unbedingt gelohnt, auch super der neue Camping, starker Wind, kalt, Heizung, gut geschlafen auf 1300müM (mit warmen Decken).

Wir erwachen mit Sonne und warm, nach kurzem Besuch im sehenswerten kleinen Museum weitere 120km auf der RN150, die tolle Strasse überrascht uns (auf der Karte ist sie als "im Bau" eingezeichnet) und weiter durch eine Mondlandschaft, langsam mit schönen Kurven/Gefälle durch rote Felsen hinunter zum trockenen Fluss, bei San Roque treffen wir endlich auf die legendäre Ruta 40 (die "Cuarenta", 5144km von Cabo Vírgenes nach La Quiaca, Asphalt, Schotter, Sand und Geröll soll uns erwarten), rechts davon Eisenbahnschienen, die schon lange keinen Zug mehr gesehen haben, weiter weg links und rechts viel-farbige Bergrücken, die Strassen-Markierung ist leuchtend neu, der Belag oft geflickt, aber gut für 80kmh, unzählige Dips (Senke, die bei Regen ein Bach sein kann), im Gelände bilden sich mehrere Windhosen, eine überquert vor uns die Strasse und erwischt uns gerade noch, menschenleere, dürre Gegend, in Albardón (kurz vor San Juan) melden wir uns bei der Granja Organica Tía Nora, wir können uns noch nicht installieren, eine Filmklasse dreht gerade ihre Abschluss-Arbeit, wir müssen sowieso noch etwas einkaufen und fahren zum Libertad in San Juan, danach platzieren wir uns unter einer grossen Weide beim Enten-/Gänse-/Fisch-/Schildkröten-Teich, ein junges Paar mit Van aus UK ist da, nachts hört man nichts ausser mal eines der vielen Tiere.

Donnerstag: Wind, der ganz feinen Staub in den GeCo und auf Butter und Konfi weht, zum Glück ist er am Nachmittag weg, wir suchen den besten Ort für Internet-Empfang, ist etwas schwierig, kurzes Bad im Pool (er ist leider nicht soo sauber, wie er für uns sein sollte), 3 Hunde (2 grosse und der kleine, tolpatschige Simon) und 1 Katze (ganz schwarz und schwanger) liegen immer wieder bei uns, mind. 50 Schüler besuchen die Granja und bringen etwas Betrieb und Lärm (wieso müssen Mädchen immer kreischen?), danach ist es wieder sehr friedlich.

Freitag: wir rechnen mit Wind wie gestern, ist aber gar nichts, heute kommt eine Gruppe kleiner Kinder mit Betreuerinnen vorbei, wir laufen eine kleine Tour durch die Granja (http://www.granjatianora.com/), sehr viele Tiere (Kuh, Pferd, Esel, Schafe, Ziegen, Schweine, Enten, Gänse, Fische, Pfaue, Truthähne, Wasser- und Erd-Schildkröten, Hühner, Kaninchen) und ein grosser Gemüse-Garten (etwas unübersichtlich), auf das Wochenende hin ist das kleine Restaurant geöffnet, wir melden uns für 20 Uhr an (die Einheimischen essen erst ab 22 Uhr), wir sind die einzigen Gäste, Lourdes kocht für uns, ganz fein vom Rind, Kaninchen und Lamm und ein Brot haben wir bestellt, das wir mit Butter (mit grobem Salz und Kräutern bestreut) zum Apéro hatten.

Samstag: unter der grossen Weide bleibt es kühl, so dass wir bis 8 Uhr schlafen, wir haben uns auch heute zum Znacht angemeldet (es ist sogar ein Koch eingetroffen, wir sind gespannt, wer da noch zum Essen kommt), am Nachmittag treffen Marie & Édouard mit Moto/Zelt ein (F), sie sind in französisch Guayana gestartet, auch auf dem Weg nach Süden, sie und das UK-Paar essen auch im Restaurant, alles wieder sehr fein, eine Señorita sieht exakt aus wie Gotte-Meitli Simona! zum SchluBe sitzen wir noch vor dem GeCo, ab 22 Uhr treffen etwa 10 Leute mit Kindern ein, sie belegen einen Tisch in der Nähe mit 2 grossen Feuerstellen, es wird mit Holz Feuer gemacht, auf die Glut gewartet und mitten in der Nacht gegessen, keine Musik, wir schlafen gut, hören nichts mehr, erst gegen Morgen plagen uns ein paar Mücken, der elektrischen Mücken-/Fliegen-Klatsche sei Dank, ist bald wieder Ruhe.

Wir hängen noch einen Tag an, hier ist es einfach herrlich und soo friedlich, bis der kleine Hund Simon mit einem Huhn ankommt, das er in unserer Nähe genüsslich verspeist (en Guete!), wir informieren das Putztüüfeli und sie Pedro, der ihm das Huhn wegnimmt und auch mit Ohrfeigen bestraft, Geni kann den Match Zürich-Sion teilweise schauen (das Internet hier ist sehr unzuverlässig), ich organisiere Weihnachts-Geschenk für "unsere" Kleinsten (nein, es wird noch nichts verraten), mit der Homepage bin ich jetzt à jour, für die Fotos reicht es noch immer nicht, Familien mit Kindern verbringen hier den Sonntag: im Pool planschen, Tiere gucken und auf dem Spielplatz, am Nachmittag wird grilliert, am Abend ist der Spuk vorbei, ein Riesen-Verstärker wurde aufgebaut, zum Glück aber nicht in Betrieb genommen, für den Znacht haben wir uns auf 20 Uhr angemeldet, da ist aber alles dunkel und geschlossen, wir gehen schon mal unsere wenigen Vorräte durch, Pedro weiss dann, dass Lourdes schon noch kommt, um 21 Uhr ist es dann so weit, wir essen wieder fein und schliessen wie jeden Abend mit einem Limoncello ab.

Foz do Iguaçu/Brasilien - Puerto Igazú/Argentinien - San Ignacio - Ita Ibaté - Resistencia - Gancedo   26.10. - 1.11.2019

Eigentlich wollten wir früh zu den Wasserfällen, wir schaffen es aber erst am Mittag, in Argentinien ist heute Wahl-Tag, Taxifahrten für Wähler sind gratis, die Taxis sind deshalb gut gebucht, nach kurzem Warten bringt uns Taxifahrer Hugo (er hat seine Wurzeln in der Ukraine) zum Eingang, nach dem Billetkauf bringt uns ein Zügli zur End-Station, auf einem 1100m langen Steg laufen wir zum Garganta del Diablo Teufelsschlund), dunkle Wolken ziehen auf, beim Verlassen des Campings ist es 38°, wir haben alle Dachfenster offen und befürchten das Schlimmste, am Ende des Steges hat es einige Leute, bis alle ihre Fotos und Selfies gemacht haben dauert es, auf dem Rückweg regnet es, später auch Hagel, wir verzichten auf weitere Trails, fahren mit dem Taxi zum Camping zurück und finden die Bescherung: ein nasses Bett! den Rest des Nachmittags trocknen wir Matratze, Überzug, Molton, Leintuch und Kissen mit Ventilatoren und Heizung! es regnet immer wieder, Geni hat uns die Marcopolo RestoBar an der Hauptstrasse ausgesucht, eine ganz laute Gruppe ist da, das Restaurant füllt sich aber bald und die Apéros schmecken, Fleisch und Fisch sind ganz fein, auch die Pommes, das Gemüse und der Wein! wir haben Glück und unser Bett ist trocken, nach Beendigung der Sommerzeit in der CH sind wir nur noch 4 Std. zurück.

Der Tag beginnt mit einem Schreck: ein Knall bei der Abfahrt! Entwarnung: es ist nur das vergessene Wäscheseil, am GeCo festgebunden! Erst heute beginnt für uns das richtige "Argentinien", auf der RN12 fahren wir durch "Urwald" (2/3 des Urwaldes wurden gerodet und mit schnellwachsenden Pinien aufgeforstet) und über zahllose Hügel, erst armselige Hütten links und rechts der Strasse im nassen, roten Lehm, später werden die Häuser besser, das erste richtige Dorf heisst Wanda, ein anderes Dorf sieht mit vielen Backsteinhäusern fast deutsch aus, Namen wie Hartmann, Heberle, Kruse, Rademacher, Becker begegnen uns, gute Strasse, Verkehr sehr angenehm, Holz-Transporter und an der Strasse Holzverarbeitungs-Betriebe, Zmittag-Halt in MonteCarlo, während wir unsere Picada (Häppchen: Salami, Käse, Ei, Oliven, Salat, Schinken, Brot, Maniok frittiert mmhhh!) essenn, fahren 2 CH-Overlander vorbei (Pick up Camper und LKW) Richtung Norden, beim Nachmittags-Halt überholt uns ein D-Büssli Richtung Süden, nach 250km erreichen wir San Ignacio und das SIHostel (alt aber nett, WC bei der Recepcion, Dusche im Zimmer 15) , ein D-VW Van ist schon da, es ist heiss, der Pool leider nicht brauchbar, neben vielen unbekannten Vögeln sehen wir wieder einmal einen Tukan, es ist zu heiss für den Besuch der Mision San Ignacio, wird auf morgen verschoben, wir laufen in's Dorf auf der Suche nach einem Restaurant, die einen haben geschlossen (für immer?), 2 andere wurden uns empfohlen, überzeugen uns aber nicht, also zurück zum GeCo und spysled, nach der Picada am Mittag ist das ja auch genug.

Aufstehen vor 7 Uhr, wir laufen zu den Ruinen der Jesuiten-Siedlung San Ignacio Miní (die best-erhaltene und best-restaurierte in Argentinien), um 7:30 sind wir da, vor uns sind aber schon 2 grosse Gruppen mit Guide unterwegs, nach dem kleinen Museum geht man durch den Park mit vielen Häuschen (hier lebten 4'000 Guaraní) und kommt schliesslich zur grossen Kirche, interessant und sehenswert, zurück beim GeCo gibt es zuerst einmal Zmorge (hübsch im Schatten eines Baumes auf der grossen Wiese), Info-Austausch mit dem D-VW Bus (leider haben wir keinen Namen, wir werden ihn in Patagonien hoffentlich wieder treffen), gegen 11 Uhr fahren wir weiter auf der RN12, heute flacher, gute Strasse, mehrere Polizei-Kontrollen, die uns aber nicht kontrollieren wollen (keine Ahnung, wofür sie da sind), bei Candelaria lassen wir bei Extragas den Gas-Tank auffüllen, es geht problemlos und kostet nichts!!! Trotzdem geben wir dem «Auffüller» 100 Pesos (CHF 1.70), Einkaufs-Halt in Posadas, Geni geht alleine, ich passe auf den GeCo auf (Warnung wegen Einbruch auf iOverlander, auch keine Security in Sicht), lange fahren wir den Sümpfen von Iberá entlang, viele Reiher im Wasser, viele Kühe auf den grünen Weiden, ein Kaiman (?) und eine Schlange tot am Strassenrand, in Ita Ibaté suchen wir Rosita Bungalows und Camping, beim 2. Versuche finden wir sie, sie selber ist aber nicht da, der Aufpasser darf uns nicht herein lassen, also weiter zum nächsten, zu den Cabañas Don Cuico, teuer (gut CHF 16, aber man gönnt sich ja sonst nichts), schöner Platz direkt am Rio Paraná mit Blick nach Paraguay am anderen Ufer, viele Grillstellen, Picknick-Hüttli, Abwasch-/Fischputz-Tröge, sauber und nett, das alte Kabel mit dem neuen Argentinien-Stecker (von Geni persönlich montiert) funktioniert hier nicht (heute Morgen war es noch OK), der Joven leiht uns sein Trimmer-Kabel, 2 grosse freundliche Hunde, leider funktioniert bei keinem der WCs die Spülung, das neue Sanitär-Haus ist fertig, schön gemacht, aber die Installationen fehlen noch!

Aufwachen mit Brüllaffen-Konzert (hatten wir schon lange nicht mehr), angenehm windig, bis wir merken, dass der Wind kleine Räupli vom Baum auf den Tisch und in den GeCo weht, gruusig!! Also schnell packen und weg, bei mir vorne auf dem Boden und in der Kabine auf dem Bett! (vom Dachfenster/Mosquito-Netz her) tauchen noch lange Räupli vorbei, Gift-Spray und Hitze geben ihnen den Rest, immer noch auf der RN12, heute weniger Weiden dafür mehr Felder mit jungen Pflänzchen (Reis? Soja?), viele Vögel kreuzen unseren Weg eine Etage höher (Fisch-Adler, Reiher, Wasser-Rallen, Kormorane, kleine grüne Papageien-Schwärme und viele unbekannte), wir fahren nach Corrientes hinein wegen Walmart und treffen da auf ein nettes Paar, er spricht noch recht gut Deutsch, sie zeigen uns einen grossen Elektroladen für Kabel und Stecker, wir fahren an zahllosen, unübersehbaren (mit roten Bändern/Fahnen), kleinen und grossen Altären für den «Heiligen» Gauchito Gil vorbei, eine Art Robin Hood, der nach seiner Hinrichtung Wunder wirkt, er ist der Patron von Auto-, Bus-, und Lastwagen-Fahrern, es ist üblich, zu hupen, wenn man an einem Schrein vorbeifährt, um Gauchito Gil zu grüssen, im Gegenzug hofft man auf eine unfallfreie Reise, (https://de.wikipedia.org/wiki/Gauchito_Gil), wir fahren nur noch 6km weiter und bleiben bei einem Fischer-Camp am Fluss (leider keinen Namen gespeichert), sehr viele Boote sind hier eingestellt, viele Grillstellen und Picknic-Hüttli) ganz nette Nachbarn aus Brasilien, um die 40° heiss und ganz viele beissende schwarze Fliegen!! Wenn die nicht wären, könnte man es hier gut ein paar Tage aushalten.

Unglaublich, wir haben verschlafen, wegen der Hitze wollten wir früh starten, aber es regnet, sogar ziemlich heftig, weiter geht es auf der RN16, bald trocken, ein Stück weit durch Nebel, auch das eine gute Strasse (sie dürfte breiter sein, Platz genug hätte es), Felder von Sonnenblumen, Weizen, Mais, Baumwolle, bei Avia Teray auf der RN89 bis Gancedo, wir bleiben bei der Shell-Tankstelle, neues Restaurant, Dusche/WC alt und schmutzig, wir plaudern mit einem LKW-Chauffeur der Transport-Firma Buchholz, seine Grosseltern kamen aus D, er spricht noch gut Deutsch, viele LKW sind schon da, der Boden vom Regen aufgeweicht, wir können vor einem neuen, leeren Laden trocken und sauber stehen, in der Nacht viel Betrieb bis weit nach Mitternacht mit Autos und Motos, das ist hier wohl der Dorf-Treff.